Damen im Pokal in der nächsten Runde

Erster Sieg im Pokal.
Pokalspiele sind ja normal nicht so unser Ding. Ständig verkaufen wir uns während dessen
unter Wert. Dieses Jahr mussten wir erst in der zweiten Woche ran und so ahnten wir
recht früh, dass wir einem Gegner begegnen werden, der mit uns in der Saarlandliga
spielt. In etwa eine Woche vor dem Termin war dann klar, dass es Ottweiler werden
würde. Ein Gegner also, der uns genauso wenig liegt wie Pokalspiele an sich. Meistens
knapp und oft mit ein wenig Pech verloren wir bisher jedes Spiel gegen Ottweiler.
Dennoch stand die Devise auf Sieg!
Wir verpassten leider den Start in die Partie und lagen hinten bis Svenja in der siebten
Minute zum 3:3 traf. Dies war allerdings nur ein kleiner Sonnenstrahl in dieser ersten
Hälfte der ersten Halbzeit. Denn bis zur 12. Minute schafften es unsere Gegner schon
wieder vier Tore weg zu ziehen, also auf 3:7. aber aufgeben war nicht drin und so rissen
wir uns zusammen und kamen in den folgenden Spielminuten immer näher. Von 4:7 über
7:9 bis zum nächsten Unentschieden vier Minuten vor der Halbzeit durch Vero (10:10). In
die Kabinen ging es dann nach 30 Minuten ebenfalls mit einem Gleichstand: 12:12.
Vorne flexibel sein. Darum ging es in der Halbzeitansprache. Denn dadurch, dass das
Schiedsrichtergespann in jedem unserer Angriffe nach kürzester Zeit den Arm hob, war es
uns kaum möglich unser typisches Angriffsspiel auf zu bauen. Wir mussten uns einen
anderen Weg einfallen lassen, mehr Druck aufbauen, tiefer stoßen und sicherer
abschließen.
Trotz dem unsere Gegner die zweite Halbzeit eröffneten, gelang es uns nach nur knapp
drei Minuten durch ein Siebenmeter-Tor von Svenja mit 14:13 in Führung zu gehen. Nun
ging das Spiel in einen offenen Schlagabtausch über. Bis zum 18:18 in der 43.
Spielminute schenkten wir einander nichts. Nun sah man aber erste
Ermüdungserscheinungen auf unserer Seite. Die Abwehr stand längst nicht mehr
konsequent und war an der ein oder anderen Stelle zu langsam, weshalb wir auch noch
mit Zeitstrafen und Unterzahlsituationen zu kämpfen hatten. Die Konzentration und die
Kondition ließen nach und unsere Gegner bauten sich bis in die 47. Minute eine drei Tore
Führung aus (19:22). Von vielen in der Halle wohl schon als Verlierer der Partie gesehen,
mobilisierten unsere Mädels nochmal die letzten Kräfte und wo unsere Kondition nicht
mehr für Spielcleverness ausreichte, machten wir es mit Kampf und Siegeswille wieder
wett. Dann unser Comeback: in nur drei Minuten erkämpften wir uns wieder das
Unentschieden und alles war wieder offen. Die letzten 10 Minuten gestalteten sich zur
nervlichen Zerreißprobe. Auf ein Tor unserer Gegner folgte eins durch uns und umgekehrt,
bis zur letzten Minute schien es als müssten wir in die Verlängerung ( 22:23; 23:23; 24:23; 24:24; 24:25; 25:25; 26:25; 26:26). Beim Spielstand von 26:26 und mit noch 54 Sekunden auf der Uhr nahm Max eine Auszeit. Durch die extreme Auslegung des Zeitspiels durchunser Schiedsrichtergespann war klar, dass es uns nicht gelingen würde eine Minute
runter zu spielen und wenn man in die erschöpften Gesichter unserer Mannschaft sah,
wurde deutlich: eine Verlängerung würden wir nicht schaffen. Die letzte Chance also
dieser Angriff! Max machte klare Vorgaben und dann ging es weiter. Ganz wie
abgesprochen wurde Anna über den Kreis angespielt, sie drehte sich und wurde gefoult.
Siebenmeter für uns. Svenja ging zum Punkt und mit letzter Kraft warf sie den Ball ins Tor.
Die verbleibenden 9 Sekunden reichten unseren Gegnern nicht aus und so gewannen wir
nicht sprichwörtlich, sondern tatsächlich mit letzter Kraft die Partie.